Gesundheit
Was bei Magen-Darm-Grippe wirklich hilft
Eine Entzündung des Magen-Darm-Traktes ist meist harmlos, aber unangenehm. Netdoktor.at-Experte Dr. Nikolaus Gasche verrät, was man dagegen tun kann.
Durchfall, Erbrechen und Übelkeit - eine Magen-Darm-Grippe ist zwar unangenehm, vergeht aber meist von allein wieder. Ausgelöst wird die Gastroenteritis, wie Mediziner die Entzündung des Magen-Darm-Traktes nennen, durch eine Ansteckung mit Viren oder Bakterien - und hat mit der klassischen Grippe nichts zu tun.
Die Krankheitserreger gelangen über den Mund, zum Beispiel mit Nahrungsmitteln oder Getränken in unseren Körper und verursacht dort eine Entzündung. "Der Körper reagiert dann ganz natürlich und versucht den Erreger wieder aus dem Organismus zu spülen, indem er einen Brechreiz und Durchfall auslöst", erklärt netdoktor.at-Experte Dr. Nikolaus Gasche in der Online-Sprechstunde "Mehr Leben – Das Magazin um Ihre Gesundheit".
Übrigens, von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Krankheit dauert es je nach Erreger zwischen wenigen Stunden bis zu mehreren Tagen. Verhindert werden kann eine Ansteckung durch simple, allgemeine Hygienemaßnahmen wie gründlich die Hände zu waschen.
Was hilft? Und wann sollte man zum Arzt gehen?
Eine Magen-Darm-Grippe ist meist nur unangenehm und nach wenigen Tagen wieder vorüber. Das Wichtigste während des Brechdurchfalls - vor allem bei Babys und Kindern - ist in erster Linie, verlorene Flüssigkeit und Mineralstoffe zu ersetzen. Durch viele kleine Schlucke kann eine Dehydration verhindert werden. "Wenn sich im Verlauf der Magen-Darm-Grippe der Magen-Darm-Trakt wieder beruhigt hat, kann man mit einer Schonkost beginnen. Dazu eignen sich zum Beispiel Haferbrei, gekochter Reis, Zwieback oder zerdrückte Bananen", so Gasche.
Da eine Gastroenteritis im Normalfall von selbst ausheilt, sind Medikamente grundsätzlich nicht notwendig, können allerdings helfen, die Symptome zu lindern. Da dadurch allerdings auch die Ausscheidung der Erreger verzögert werden kann, sollten Medikamente nur in Absprache mit einem Arzt eingenommen werden.
Dieser sollte ohnehin aufgesucht werden, wenn die Beschwerden nach ein paar Tagen nicht abklingen, Blut im Erbrochenen oder im Stuhl sichtbar ist oder bei hohem Fieber.
Mythos Salzstangerl und Cola
Nicht selten wird bei Durchfall und Erbrechen zu Salzstangerl und Cola geraten. Was grundsätzlich auch Sinn macht, da der Körper dringend Flüssigkeit und Mineralstoffe benötigt. Allerdings bindet der sehr hohe Zuckergehalt von Cola noch mehr Wasser im Darm - und das kann den Durchfall sogar verstärken. Salzstangerl enthalten außerdem nicht alle Salze, die der Körper braucht.
"Daher sollte man eher auf orale Rehydrationslösungen aus der Apotheke zurückgreifen, die genau die richtige Menge an Zucker und Salzen beinhalten", empfiehlt Gasche.